Cosimo de Carlo, CEO, EDAG Engineering Group AG | Top Company Guide

EDAG Engineering Group AG

Reinventing Mobility – Reinventing ourselves

Cosimo De Carlo
CEO, EDAG Engineering Group AG

Stellen Sie sich vor, Sie leben in einer Stadt, die geprägt ist von urbanen Wohn-, Arbeits- und Erlebnisoasen. In einer Stadt, in der Sie sich jederzeit problemlos fortbewegen können, ganz ohne Stau. Wo das Verkehrsbild geprägt ist von alternativen Antrieben und autonomen Helfern. Was ist in dieser Stadt mit Smog, Verkehrslärm oder Stress?

Für die EDAG Gruppe sind das Fremdworte in diesem Kontext. Diese Art der Mobilität ist für EDAG keine Fiktion, denn unser Citybot-Konzept zeigt autonome Fahrzeuge, 24 / 7 vernetzt, die unter anderem Reinigungs- oder Instandhaltungsarbeiten ausführen. Bei geringem Verkehrsaufkommen und ganz ohne Belästigung der Bewohner. Unser Antrieb ist eine klare Vision und der Mut, neue Wege zu gehen, ganz im Sinne unserer Unternehmensphilosophie „Reinvent Mobility – Reinvent yourself“. Die Grundlage hierzu bildet unsere über fünfzigjährige Fachkompetenz und Innovationskraft.

Wenn menschliche Intelligenz sich mit künstlicher Intelligenz beschäftigt, dann sind zwangsläufig überraschende Innovationen die Folge. Ein Beispiel: Die Rechnerleistung von Chips verdoppelt sich alle zwei Jahre. Schon vor knapp zehn Jahren wurde der gesamte Informationsgehalt des Internets auf 1,2 Zettabyte, das sind 1,2 Billionen Gigabyte, geschätzt. Gordon Moore, Mitgründer der Firma Intel und Urheber des Moore’schen Gesetzes, hat dies bereits vor weit über einem halben Jahrhundert vorausgesehen.

Mittlerweile eine Tatsache, die heute unter dem Begriff „Big Data“ zu unserem Alltag gehört und alle Güter- und Dienstleistungssektoren dominiert. Mehr noch: Big Data stellt einen maßgeblichen Faktor für Wettbewerbsvorteile in Bezug auf Innovationen, Produktivität und Wachstum dar, vorausgesetzt, es gelingt weltweit den Experten und Managern, dieses Wissen nicht nur anzuwenden, sondern auch zu analysieren. Nur dann wird man in der Lage sein, den Service für Kunden jedweder Art stetig zu verbessern. Ein Ansatz im Übrigen, den ein bekannter, börsennotierter US-amerikanischer Onlineversandhändler schon seit fast zwei Jahrzehnten verfolgt, mit durchschlagendem Erfolg.

Doch, wie verhält sich das bei High-Tech-Produkten? Was bedeutet das für die Automobilindustrie – und damit auch für uns als Zulieferer? Wir müssen nicht nur smarter denken, neue Wege einschlagen, sondern uns auch selbst und die Mobilität kontinuierlich neu erfinden, erwarten doch unsere Kunden ständige und nachhaltige Innovationen: Sei es, um die Reichweiten von Batterien zu erhöhen, den Komfort zu verbessern oder schlichtweg, um die Vision des autonomen Fahrens praktische Realität werden zu lassen.

Und eben genau hier setzt EDAG an. Für uns sind Daten grundlegende Bausteine einer neuen, kundenzentrierten Organisation. Digitalisierung bedeutet für uns mehr als lediglich die Elektrifizierung von Fahrzeugen der Industrie. Sie bildet die Basis, um aus dem Automobil einen vollumfänglich integrierten Bestandteil des Ökosystems der Mobilität zu machen. Die Schaffung eines Mobility Environments zeigt sich in der Vernetzung der Fahrzeuge mit dem Rest der Welt.

Viele Städte sind durch eine hohe Verkehrsdichte und permanente Staus, umweltbelastende Emissionen, erhebliche Lärmentwicklung sowie ein ineffizientes und nicht aufeinander abgestimmtes Verkehrsangebot geprägt. Wir haben dafür eine Lösung, ein Beispiel für die Vision und die Innovationskraft unserer Teams: den CityBot. Der CityBot ist ein vernetztes, autonomes, multifunktionales und emissionsfreies Roboterfahrzeug. Eines, das sowohl als Pkw als auch als Nutzfahrzeug im Logistik- und Service-Bereich genutzt werden kann, zum Beispiel auf Betriebshöfen. Wir verstehen unseren CityBot somit als komplettes Ökosystem für den öffentlichen Nahverkehr, das dem Verkehrsinfarkt entgegenwirkt. Smart Cities sind für uns deshalb mehr als nur eine Vision.

Wir verstehen unseren CityBot somit als komplettes Ökosystem für den öffentlichen Nahverkehr, das dem Verkehrsinfarkt entgegenwirkt. Smart Cities sind für uns deshalb mehr als nur eine Vision.
Die CityBots sind Bestandteil eines kompletten Betriebssystems der Smart City. In Verbindung mit der Plattform-Technologie für das Internet der Dinge (IoT) bringen wir nicht nur neue, autonome Transport- und „Arbeitsmobile“ auf den Weg, sondern zugleich auch mögliche neue Geschäftsmodelle. Zum Beispiel dann, wenn die Fahrzeuge für ihre Arbeitseinsätze automatisiert bezahlt werden. Oder wenn eine Verkehrsflusssoftware die Routenplanung übernimmt und somit die Bewegungen der Roboterfahrzeuge koordiniert. Der gesamte Verkehr ist damit im permanenten Fluss. In der Stadt der Zukunft werden Ampeln überflüssig. Staus sind Vergangenheit.

Wir wollen Lebensqualität schaffen. Die Stadt der Zukunft ist für uns sauber, sicher, lebenswert, freundlich, leise und smart. Neu gewonnene Parkflächen auf Seitenstreifen können zu Fahrradwegen und die in der Folge leeren Parkhäuser zu wertvollen Wohn- und Erlebnisräumen umgebaut werden. In den Untergeschossen der Parkhäuser können die CityBots in Micro-Factories produziert, gewartet und konfektioniert werden. Ebenso können dort die „Mobility Hubs“ installiert werden, in denen ein Operation-Center zusätzlich Packstationen, Co-Working-Bereiche und weitere Mobilitätsdienstleistungen anbieten kann. Visionär? Nicht für uns! Ziel ist es, ab 2025 den CityBot an Flughäfen einzusetzen, ab 2030 im urbanen Raum.

Alles, was man unserer Meinung nach für diese Zukunft benötigt, sind „Game-Changer“, also Menschen mit Visionen und der Fähigkeit, sich selbst und die Mobilität immer wie der neu zu definieren. Menschen, denen man den hierzu nötigen kreativen Freiraum gibt. Der US-amerikanische Ökonom Peter Drucker hat es treffend formuliert: „The greatest danger in times of turbulence is not the turbulence; it is to act with yesterday’s logic.“

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Zukünftige Mobilitätskonzepte erfordern eine neue Arbeitskultur Mit dem Menschen im Fokus ist der Grundstein für die Weiterentwicklung gelegt. Denn chronologisch gesehen sind es nicht die autonomen Fahrzeuge, sondern autonom denkende Menschen, die den Weg zum Erfolg bilden. Dafür brauchen wir Teams, in denen junge Leute von erfahrenen Experten lernen und umgekehrt. Das impliziert automatisch eine neue Führungskultur. Eine, die sich von dem alten, hierarchischen Modell stark unterscheidet. Bislang war der klassische Leader in seinem Team der Held, weil er auf alles eine Antwort wusste. Wir leben allerdings in einer unscharfen, komplexen, teilweise widersprüchlichen Umwelt. Unser Leben ist geprägt von häufigen, sprunghaften und nicht immer vorhersehbaren Veränderungen. Gerade deshalb braucht es moderne Führungsstärke sowie flache Hierarchien.

Innovationen fallen nicht vom Himmel. Man kann sie auch nicht erzwingen. Sie gedeihen in einem Umfeld, in dem Mitarbeiter ein Höchstmaß an Freiheit zur eigenen Kreativität haben und in dem Führungskräfte ermutigen, nicht aufzugeben und die eigenen Ideen weiter zu verfolgen. Leadership bedeutet künftig, die nötigen Freiräume für ihre Teams zu schaffen. Führungskräfte müssen also mutig sein. Nur in einem solchen Umfeld kann man die Antworten auf die Frage der Mobilität der Zukunft erarbeiten.

Außerdem erwarten wir von unseren Führungskräften auch eine neue, positive Fehlerkultur. Keine traditionelle Führung, die sich am Perfektionismus orientiert. Keine Kultur, in der Fehler präventiv ausgeschlossen werden müssen. Wir sind der festen Überzeugung, dass ohne Fehler keine weiteren Innovationen möglich sind. Wir dürfen Fehler machen. Und daraus lernen. Nur so können wir uns und unsere Produkte kontinuierlich verbessern und wettbewerbsfähig bleiben.

Gerade bei einer positiven Fehlerkultur ist auch eine umgekehrte Kommunikation mit den Kunden von großer Bedeutung. Diese gilt es daher noch mehr einzubinden, denn ihre Nutzungsdaten bilden die Basis für die Entwickler, ebenso wie in der IT-Industrie, die uns in diesem Punkt ein Vorbild ist. Smartphones werden durch Updates ständig verbessert, neue Funktionen implementiert und Fehler erst nachträglich eliminiert. Ein Fahrzeug hingegen wird drei Jahre lang entwickelt, fünf Jahre produziert und ist dann zehn Jahre auf der Straße. In diesem Zeitraum gab es über ein Dutzend neue Smartphone-Generationen mit noch mehr Software-Updates. Die Konsumenten erwarten das auch von einem Auto. Eine neue Generation der Kunden und Entwickler ist auch bereit, mit ihren Daten diesen Prozess zu unterstützen – davon werden alle Stakeholder profitieren.

Führungskräfte müssen also mutig sein. Nur in einem solchen Umfeld kann man die Antworten auf die Frage der Mobilität der Zukunft erarbeiten.
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EDAG: Brückenbauer ZWischen Automotive und Tech-Industrie – ein Mobile Device auf Rädern Unsere Branche ist in Bewegung. Die meisten Akteure darin haben mittlerweile verstanden, dass die Null-Fehler-Kultur nicht die geforderte Schnelligkeit mit sich bringt. Fahrzeuge müssen neu betrachtet werden – quasi als Mobile Devices auf Rädern.

Wer wirklich die Mobilität der Zukunft entwickeln will, muss eine tiefe Leidenschaft für Technologie mitbringen. Zweifellos. Keine Innovation ohne Neugierde. Dazu braucht es auch Menschen aus anderen Industrien und Fachgebieten, die unterschiedliche und vielfältige Lösungswege aufzeigen. Alternative Brücken bauen, lautet die Devise. Für EDAG bedeutet Diversity, ALLEN Mitarbeitern gleichermaßen die Chance zur Potenzialentfaltung zu geben. Wir arbeiten gerne mit Mitarbeitern, die über ein digitales, interaktives Mindset verfügen und über unterschiedliche kulturelle sowie professionelle Hintergründe. Dies kann beispielsweise ein Philosophiestudium anstelle eines Maschinenbau-Diploms sein. Das ist unsere Unternehmenskultur!

Junge Talente aus unterschiedlichen Fachrichtungen, die gemeinsam mit erfahrenen Ingenieuren die Zukunft der Mobilität mitgestalten wollen, sind bei EDAG richtig. Eigene Ideen zu entwickeln und vorzustellen, sich in jeder Hinsicht einzubringen, das ist unser Credo. Der Sinn und auch der Spass an der Arbeit in der Automobilentwicklung sind für junge Ingenieure in der heutigen Zeit ebenso wichtig wie Gehalt oder materielle Vergünstigungen. An einem Standort wie in München stellen wir fest, dass unsere jungen Mitarbeiter weniger Wert auf einen Dienstwagen legen, wohl aber mobil sein wollen. Und sie wollen an etwas Großem, Sinnvollem arbeiten. Sie wollen etwas schaffen, worauf sie stolz sein können. Sinnstiftung ist für die heutige Generation immens wichtig.

Wir sind überzeugt, dass Mitarbeiter mit Freiraum motivierter und kreativer in der Lösungsfindung sind. Reinvent Mobility, Reinvent yourself – das liegt in unseren Genen und in denen unserer Mitarbeiter. Das spüren wir nicht nur bei der Entwicklung der Produkte, das spüren wir auch in der Mentalität und der Dynamik unserer Teams. So gestalten wir die nachhaltige, vernetzte und individuelle Mobilität der Zukunft.

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Nur wer die Revolution mitgestaltet, spielt künftig noch eine Rolle Was kann es also Spannenderes geben, als diese Transformation mit zu gestalten? Wo viele Unternehmen eine Bedrohung ihrer angestammten Position im Markt sehen, dort sehen wir bei EDAG Chancen: Unsere Innovationskraft liegt schon seit geraumer Zeit nicht nur in der Gesamtfahrzeugentwicklung und in Produktionslösungen, sondern auch im Bereich der Softwareentwicklung, wo wir überdurchschnittlich schnell wachsen. Denn laut einer Studie der Automobilberatung Berylls Strategy Advisors zur Fahrzeugelektronik und -software soll der Anteil der Software am Wert eines Fahrzeugs weiter steigen. Bis zum Jahr 2030 werden es gut 40 Prozent sein. Deshalb haben wir in unserem Unternehmen die Erweiterung des klassischen Engineerings um Spezialisten für Hard- und Software schon lange in die Wege geleitet.

Das Auto ist künftig ein Teil der vernetzten Mobilitätswelt. Aus der Automobil- wird die Mobilitätsindustrie. Menschen wollen weiter mobil sein, möglichst individuell und auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten, dabei aber wenig kostbare Ressourcen verbrauchen und nicht zuletzt die Umwelt schonen. Die Mobilität ist künftig grün, digital und vernetzt. Das Fortbestehen unserer Industrie entscheidet sich auf den Gebieten der Digitalisierung und Elektrifizierung. Kompetenzen wie Leichtbau, Fertigungsqualität und -effizienz spielen weiterhin eine große Rolle, sind aber nicht mehr allein ausschlaggebend. Wer in der Automobilindustrie nachhaltig eine Rolle spielen will, muss also all diese neuen Erfolgsfaktoren zusammenführen, ohne die traditionellen Themen zu vernachlässigen.

Eins ist sicher, EDAG wird diese Revolution mitgestalten. Als Ingenieurdienstleister mit weltweit 60 Standorten und mit mehr als fünf Jahrzehnten Erfahrung in der Entwicklung des Gesamtfahrzeuges.

Die Mobilität ist künftig grün, digital und vernetzt. Das Fortbestehen unserer Industrie entscheidet sich auf den Gebieten der Digitalisierung und Elektrifizierung.
Dr. Wolfgang Eckelt, High Performance | Top Company Guide