Philip Harting, CEO, HARTING Stiftung Co. KG | Top Company Guide

HARTING Stiftung Co. KG

Die HARTiNG Technologiegruppe
beschleunigt die E-Mobilität

Philip Harting
CEO, HARTING Stiftung Co. KG

Immer wenn Daten, Signale oder Energie übertragen werden sollen, ist das Unternehmen aus Ostwestfalen gefragt – wie bei den Schnellladestationen für Elektroautos: HARTING stellt ein Ladesystem vor, das sogar autonomen Fahrzeugen vollautomatisiert zu neuer Power verhilft. Ein mögliches Einsatzgebiet zeigt das visionäre Autokonzept „microSNAP“ von Rinspeed. Nur ein Beispiel für die Innovationskraft des familiengeführten, weltweit aufgestellten Unternehmens. Wachstums- und Technologietreiber sind die Digitalisierung, Industrie 4.0 und die Elektrifizierung der Mobilität.

Die Fachwelt ist sich einig: Das Auto der Zukunft fährt automatisch und elektrisch.
Die Frage ist nur: Wer lädt ein Fahrzeug, das keinen Fahrer mehr hat? Die HARTING Technologiegruppe hat gemeinsam mit dem Roboter-Spezialisten Kuka eine Antwort gefunden: Es braucht ein automatisches Ladesystem. Vorgestellt wird diese Idee im Rinspeed „microSNAP“, der neuesten Fahrzeugstudie des Schweizer Autovisionärs Frank M. Rinderknecht. Die kühne Idee hinter dem „microSNAP“: Fahrwerk, Antrieb („Skateboard“) und Aufbauten („Pods“) lassen sich trennen und schnell tauschen. So nutzen vielfältige Aufbauten die gerade verfügbaren „Skateboards“ – ob zum Transport von Menschen, Paketen oder Lebensmitteln. Das „Skateboard“ fährt dabei autonom. Um auch selbstständig die Batterie wieder aufzuladen, zeigt HARTING gemeinsam mit Kuka die entsprechende, robotergesteuerte Ladestation. Ein Kuka-Roboter führt die HARTING-Ladestecker ein und beendet den Ladevorgang, wenn die Batterie des Antriebs den nötigen Ladestand erreicht hat. Damit ist das Fahrzeug nach kürzester Zeit wieder einsatzbereit. Eine Lösung, die vielfältige Einsatzmöglichkeiten bietet.

Seit Jahren nutzt HARTING die Auto-Visionen von Rinspeed, um mögliche Einsatzbereiche seiner Innovationen zu zeigen. Sei es die Schnellladetechnik für Elektroautos oder die MICA (Modular Industry Computing Architecture), einen leistungsfähigen Kleinrechner, der vielfältig einsetzbar ist. Die MICA digitalisiert Maschinen genauso wie Autos, verarbeitet Daten und vernetzt das System mit der Cloud, um die gewonnenen Informationen nutzen zu können.

Dies sind nur zwei Beispiele für die Innovationskraft der HARTING Technologiegruppe aus Espelkamp in Ostwestfalen. Unser inhabergeführtes Familienunternehmen entwickelt und produziert elektrische, elektronische und optische Verbindungs-, Übertragungs- und Netzwerktechnik sowie Software.

Seit der Gründung 1945 ist aus dem Weltmarktführer für Verbindungstechnik in der Industrie ein Hochtechnologie-Unternehmen geworden mit Lösungen für die drei „Lebensadern“ jeder Maschine: „Power“, „Signal“ und „Data“. HARTING ist weltweit mit 13 Produktionsstätten in 11 Staaten und mit 44 Vertriebsgesellschaften vertreten. Rund 5.000 Mitarbeitende erwirtschafteten 2017/18 einen Umsatz von 762 Millionen Euro. Das ist ein weiterer Rekord in der 73-jährigen Geschichte des Unternehmens. Und wir wachsen schnell – um gut 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit hat das Unternehmen den Umsatz in zehn Jahren mehr als verdoppelt.

Das ist eine Top-Performance, die uns stolz macht.
HARTING hat mit diesem erneuten Umsatzsprung einen weiteren großen Schritt in Richtung Weltunternehmen gemacht. Das Wachstum kam aus allen Regionen und allen Märkten.

Neben den Marktsegmenten Transportation, Maschinenbau, Automation und Robotik war einer der Wachstums-treiber unsere Tochtergesellschaft HARTING Automotive. Sie produziert Ladesysteme für reine Elektromobile und für Plug-in-Hybridfahrzeuge. Dabei kann HARTING seine in Jahrzehnten aufgebaute Kompetenz ausspielen, Strom, Signale und Informationen zu übertragen. HARTING Automotive bietet alle Ladestandards weltweit an, für Ladeströme von Wechselstrom über Drehstrom bis Gleichstrom, von 230 bis 1.000 Volt. Zum Lieferprogramm gehören unter
anderem Mode-2-Ladekabel mit integrierter Temperaturüberwachung mit DC-Fehlerstromerkennung und Mode-3-Ladekabel in unterschiedlichen Ausführungen.

Die Autohersteller hat überzeugt, dass HARTING für alle relevanten Märkte passende, maßgeschneiderte Lösungen bietet – und in der Lage ist, an seinen Standorten nicht nur in Europa, sondern bei Bedarf in den USA oder China zu produzieren. Unsere Kunden wissen, dass sie sich auf die bewährte HARTING Qualität unserer Produkte, Konnektivitätslösungen und Services verlassen können. Deshalb ist HARTING Direktlieferant (Tier 1) für die Volkswagen-Gruppe und BMW geworden, arbeitet darüber hinaus mit fast allen Autoherstellern weltweit zusammen.

Die MICA (Modular Industry Computing
Architecture) digitalisiert Maschinen genauso wie Autos, verarbeitet Daten und vernetzt das System mit der Cloud, um die gewonnenen Informationen nutzen zu können.
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Die Technologie wird es ermöglichen, das Laden eines Elektroautos ähnlich schnell zu bewerkstelligen wie wir es heute beim Tanken kennen.

Schnelles und problemloses Laden sowie ein dichtmaschiges Netz an Ladestationen gilt als ein entscheidender Baustein für den Erfolg der Elektromobilität: Fragt man Autofahrer, weshalb sie sich kein Elektroauto gekauft haben, gehören die mangelnde Ladeinfrastruktur und die langen Ladezeiten zu den meist genannten Gründen. HARTING kann dazu beitragen, diese Hindernisse der Elektromobilität aus dem Weg zu räumen. Wir haben ein System entwickelt, das die Ladezeiten nochmals deutlich verkürzt. Die Technologie wird es ermöglichen, das Laden eines Elektroautos ähnlich schnell zu bewerkstelligen wie wir es heute beim Tanken kennen. Leistungsstarkes Schnellladen wird die Akzeptanz der E-Mobilität beim Autofahrer nochmals verbessern. Hinzu kommt: Je schneller ein Fahrzeug wieder aufgeladen werden kann, desto kleiner muss die Batterie sein, die mit Abstand teuerste Komponente im Elektrofahrzeug.

Die neuen EU-Grenzwerte für klimaschädliches CO2, die 2030 für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge gelten, werden die Einführung der Elektromobilität nochmals beschleunigen. Der Markt für Nutzfahrzeuge braucht noch aus einem anderen Grund eine schnellere Elektrifizierung. Denn in vielen Städten macht der Lieferverkehr einen erheblichen Teil der Verkehrs- und Luftbelastung aus – in Megacities wie London sind es in Stoßzeiten bis zu 75 Prozent.

Auch für dieses Problem ist die Vision „microSNAP“, die HARTING gemeinsam mit Rinspeed und anderen Partnern realisiert hat, eine interessante Lösung. Vor allem für E-Fahrzeuge der regionalen Transport- und Logistikbranche wird eine schnelle DC-Ladung unabdingbar werden, um die künftig geforderten Lieferzeiten und Flottenverfügbarkeiten einzuhalten. Weil der Onlinehandel boomt und auch verstärkt frische Lebensmittel geliefert werden, glaubt Frank M. Rinderknecht an kleine, autonome Fahrzeuge, die ohne Umwege ihre Waren „just in time“ zum Kunden bringen. Diese Fahrzeuge müssen daher innerhalb kürzester Zeit wieder aufgeladen werden. Optimal ist hier beispielsweise eine Ladungssituation, die abläuft, während der E-Transporter gleichzeitig mit Paketen und anderem Material beladen wird. Über das Schnellladesystem mit Hochvolttechnologie wird die Batterie des „microSNAP“ in kürzester Zeit geladen, um wieder einsatzbereit zu sein.

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Über unser Schnellladesystem mit Hochvolttechnologie wird die Batterie des „microSNAP“ in kürzester Zeit geladen, um wieder einsatzbereit zu sein.

Seit 2016 arbeiten Rinspeed und HARTING erfolgreich zusammen:
Die MICA, mit der HARTING auf der Hannover Messe 2016 den renommierten HERMES AWARD gewann, wurde in das Fahrzeug „Etos“ zur unabhängigen Emissions- und Zustandsüberwachung eingebaut. 2017 unterstützte HARTING mit einer weiteren Komponente aus dem evolutionären MICA-Ökosystem, der miniMICA, den Rinspeed-Wagen „Oasis“. 2018 stellte HARTING für den „SNAP“ die Schnellladetechnik bereit. Wie in den vergangenen Jahren hat der „microSNAP“ seine Premiere zur CES in Las Vegas, der weltweiten Leitmesse für Elektronik.

Ergänzend zu innovativen Ladesystemen bietet HARTING mit der MID-Technologie weitere, optimale Lösungen für die Automobilbranche. Mit der HARTING 3-D-MID-Technologie können komplexe Elektroniklösungen mit kleinem Platzbedarf im Auto integriert werden. Die MID-Technologie wird in der HARTING Gesellschaft Mitronics, die ihren Standort in der Schweiz hat, entwickelt und produziert. Einsatzfälle für solche miniaturisierte MID-Systemkomponenten sind unter anderem Innenbeleuchtungssysteme, Annäherungssensoren oder Lichtsensorik.

Nachhaltigkeit beginnt für HARTING nicht erst an der Ladesäule. Mit seinen innovativen Konzepten, Komponenten, kundenspezifischen Angeboten und langjähriger Erfahrung ist das Unternehmen technologischer Partner der ganzen Prozesskette – von der regenerativen Erzeugung mittels Windenergieanlagen, über Umspannstationen und Freileitungen bis hin zu den Normal- und Schnellladesäulen. Für jeden Bereich hat HARTING kundengerechte Lösungen entwickelt. So werden Energie- und Mobilitätswende sinnvoll und zukunftsorientiert miteinander verknüpft.

HARTING ist Wegbereiter und Partner von Industrie 4.0.
Dort, wo es um Automatisierung, Digitalisierung und die Vernetzung von Maschinen mit der Cloud geht, gehören unsere Produkte und Lösungen zu den weltweit besten in der Branche. Wir beschäftigen 700 Ingenieure, die an diesen Themen arbeiten. Denn alles, was vernetzt werden kann, wird vernetzt. Das gilt für HARTING selbst wie auch für unsere Kunden, ob sie sich nun mit Maschinen- und Anlagenbau, Energieerzeugung, -verteilung und -Speicherung, Einzelhandel, Automatisierung oder mit dem Automobil beschäftigen. 

Dr. Wolfgang Eckelt, High Performance | Top Company Guide