Johann Ecker | CEO, Tekfor Gruppe

Tekfor Gruppe

Das Elektro-zeitalter kann kommen – wir sind gut gerüstet

Johann Ecker
CEO, Tekfor Gruppe

Steigende Anteile elektrifizierter und hybridisierter Fahrzeuge sind für die Tekfor Gruppe keine schlechten Nachrichten: Als Spezialist für geschmiedete und bearbeitete Teile entwickeln wir seit Langem Komponenten für E-Mobile – und werden zukünftig mit Bauteilen in einer der größten E-Fahrzeug-Plattformen vertreten sein. Innovationen prägen das Unternehmen seit Jahrzehnten.

Wir haben zwar nicht das Rad erfunden, aber die Radmutter – zumindest die zweiteilige, die im Lkw eingesetzt wird. Rund 100 dieser Befestigungen hat jeder 40-Tonner. Nach wie vor kommen 90 Prozent der in Europa im Lkw verbauten zweiteiligen Radmuttern von uns. Vor über 40 Jahren war dies eine Innovation von Tekfor. Seither sind viele weitere dazugekommen. Wir halten über 50 Patente und sind in der Automobilindustrie ein gefragter Entwicklungspartner – gerade auch in Zeiten der Elektromobilität.

Unsere Wurzeln liegen in Hausach im Schwarzwald, wo das Unternehmen als Automatendreherei 1942 gegründet wurde. Sich mit dem Erreichten nie zufriedengeben und Produkte stetig zu verbessern ist das Erfolgsrezept vieler Unternehmen in dieser handwerklich geprägten Region. Genau das zeichnet uns aus: Die Tekfor Gruppe setzt als verantwortungsvoller Innovationsführer Trends in der Branche. So gehören wir meist zu den Ersten und Schnellsten bei der Umsetzung wertvoller Ideen für die Zukunft.

Mit unserer internationalen Präsenz und der Schlagkraft eines mittelständischen Unternehmens reagieren wir flexibel auf neue Produktionsstätten unserer Kunden. Wir sind schnell beim Kunden vor Ort und unterstützen zielführend durch weltweiten Know-how-Transfer unserer Technologien und Produktionsprozesse.

Aktuell ist die Tekfor Gruppe mit Standorten in Europa sowie in Süd- und Nordamerika führend in der Konzeption, Entwicklung und Produktion von innovativen Lösungen für Getriebe, Motor, Antriebsstrang sowie Sicherheitsmuttern. An den deutschen Standorten Hausach, Rotenburg an der Fulda, Schmölln und Eschborn bei Frankfurt am Main beschäftigen wir derzeit knapp 1.400 Mitarbeiter. Weltweit arbeiten rund 2.100 Mitarbeiter daran, unsere internationalen Autokunden und deren Zulieferer zuverlässig und in time zu beliefern mit Produkten im Wert von ca. 300 Millionen Euro. Mit einer zweistelligen Ebitda-Marge sind wir in der Lage, die nötigen Investitionen aus eigenen Mitteln zu finanzieren und legen unseren Fokus ganz klar auf Wachstum und eine Steigerung des Unternehmenswertes. Wir investieren jedes Jahr rund 25 Millionen Euro in die Produktion und neue Produkte.

Für die Warm-, Halbwarm- und Kaltumformung und die geschickte Kombination dieser Verfahren setzen wir präzise, hochbelastbare Umformwerkzeuge und moderne Umformanlagen ein. Durch die nachfolgende, spanende Fertigbearbeitung und Montage werden die hergestellten Bauteile zu präzisen, hochwertigen Einzelteilen und Baugruppen. Mit unseren Anlagen zur Oberflächenbehandlung können wir vorgegebene Reibwerte einstellen oder Teile mit hochwertigem Korrosionsschutz versehen. Unser Maschinenpark ist auf hohe Flexibilität ausgerichtet. Damit decken wir das gesamte Portfolio einer leistungsstarken Zerspanung ab und stellen komplizierteste Teile prozesssicher her – vom Prototyp bis zur Großserie. Prüf- und Montageanlagen werden bei uns im Haus konstruiert und gefertigt. Die Vorteile: Die Anlagen sind individuell auf unsere Teile und Baugruppen abgestimmt, eine hohe Verfügbarkeit ist garantiert.

Tekfor Gruppe | Das Elektro-Zeitalter kann kommen
Zu unseren Produkten gehören Gangräder und Wellen für Getriebe, Nockenwellen und deren Bestandteile, Gleichlaufgelenke, Radnaben und viele weitere Komponenten für moderne Fahrzeuge. Tekfor profitiert vom Trend des Downsizings, der Verkleinerung und Steigerung der spezifischen Leistung des Verbrennungsmotors. Weitere Trends wie die variable Ventilsteuerung, für die wir Komponenten liefern, oder die erhöhte Zahl der Gänge fördern unseren Produktabsatz. Als Faustregel gilt: Je komplexer der Antrieb, desto mehr Teile liefern wir. Unser Kompetenzteam für E-Mobilität hat bereits zahlreiche innovative Lösungen erarbeitet, die mittlerweile zu Beauftragungen von verschiedenen Kundenprogrammen geführt haben.

Die Hybridisierung und Elektrifizierung des Antriebs eröffnen für Tekfor mehr Chancen als Risiken, denn auch auf diesem Gebiet stellen wir unsere Innovationskraft unter Beweis – insofern stellt uns die E-Mobilität vor keine größeren Herausforderungen. Für die Rotorwelle eines E-Antriebs erlösen wir in etwa den gleichen Betrag wie für eine komplexe, gebaute Nockenwelle eines 4-Zylinder-Verbrennungsmotors. Auch wenn wir damit rechnen, dass 2030 noch 70 Prozent der weltweit gefertigten Autos einen Verbrennungsmotor an Bord haben, stellen wir uns so auf, dass wir unabhängig sind vom Antriebsmix. Zwar wird der Anteil an Verbrennungsmotoren in den kommenden Jahren sinken, aber dies wird für uns durch Zuwächse im Bereich der alternativen Antriebe und dem generellen Wachstum im Automobilmarkt mehr als kompensiert. Unter dem Strich wird die Tekfor Gruppe weiter wachsen.

Unser Kompetenzteam für E-Mobilität hat innovative Lösungen erarbeitet, die bald in Serie gehen.
Jeweils rund 40 Prozent unserer Produkte liefern wir an Autohersteller und deren Zulieferer, rund 20 Prozent an die Nutzfahrzeugindustrie. Dabei lag der Schwerpunkt in der Vergangenheit klar auf Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Eine aus mehreren Teilen gebaute Nockenwelle, die nach einem bei Tekfor entwickelten Verfahren hergestellt und heute von vielen Motorenherstellern genutzt wird, ist ein Beispiel für unser Engineering-Know-how. Mit dieser Kompetenz wurden auch gemeinsam mit Kunden neue Konzepte für alternative Antriebe entwickelt.

Denn unsere Kernkompetenz ist unabhängig davon, ob ein Elektromotor oder ein Verbrenner das Auto antreibt: Wir haben ein ingenieurmäßiges Verständnis für die Teile, die wir entwickeln und liefern. Bei einem namhaften deutschen Autohersteller werden wir mit der Rotorwelle des Elektromotors in einer Vielzahl von Fahrzeugmodellen vertreten sein, die derzeit und in Zukunft auf den Markt kommen. Für zwei weitere OEMs liefern wir die Parksperre des E-Antriebs, die das Wegrollen des Fahrzeugs verhindert. Wir liefern auch Wellen für Getriebe in Elektroautos und wir helfen, die schweren Batterie-Packs durch unsere Lösungen sicher im Fahrzeug zu befestigen.

Weitere Innovationen sind in der Pipeline – ganz nach dem Motto: Wie können wir unser Know-how und unsere Produkte für elektrifizierte Fahrzeuge der heutigen und künftigen Generationen nutzen? Auch in der elektrifizierten Zukunft wird man Tekfor brauchen: Immer dort, wo hohe Drehmomente übertragen werden – und das ist bei einem Elektroauto der Fall – benötigt man umgeformte und bearbeitete Teile von Tekfor. Die Mobilität der Zukunft kann kommen. Tekfor: Driven by Excellence. 

Dr. Wolfgang Eckelt, High Performance | Top Company Guide